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2010/11 STEPHAN TILLMANSIconIconIconIconIcon


Leuchtpunktordnungen
Luminant Point Arrays

7 Lambda-Prints auf Aluminium mit Acrylglasversiegelung, je 100 x 100 cm

7 Lambda prints on aluminium, 100 x 100 cm each

2010, Berliner Technische Kunsthochschule (BTK_FH), Hochschule für Gestaltung / Universitiy of Applied Sciences, Berlin / James Higginson & Professor Lars Mextorf

 

Die "Leuchtpunktordnungen" zeigen Fernsehbildschirme, welche im Moment des Ausschaltens fotografiert wurden. Der Auslöser wird gleichzeitig mit dem Netzschalter des Fernsehers betätigt. Die Kamera erfasst das Bild in dem Moment, in dem es zusammenbricht. Das Fernsehbild ist nicht mehr zu sehen – stattdessen eine Struktur aus Licht, welche in einem Bruchteil einer Sekunde wieder in der Bildröhre verschwindet und in sich zusammenfällt. Das Fernsehbild wird bei diesem Vorgang abstrahiert und auf sein wesentliches Element reduziert: Das Licht – bzw. eine Ordnung, welche aus dem Leuchtstrahl der Röhre erzeugt wird.

 

Es handelt sich dabei um eine Ordnung, da der Vorgang des Zusammenbrechens bei jedem Ausschalten eine ähnliche Struktur ergibt. Diese ist jedoch bei jedem Fernseher unterschiedlich. Der Zeitpunkt der Aufnahme hat dabei einen starken Einfluss auf den Bildgegenstand, denn je später die Kamera ausgelöst wird, desto weiter ist der Zusammenbruch des Bildes fortgeschritten. Die Auslösung der Kamera und das Ausschalten des Fernsehers geschehen manuell.

 

Grundsätzlich werden diese Fotografien als selbstreferenziell wahrgenommen, da Sie auf den ersten Blick keine Ähnlichkeit mehr mit dem Fernsehbild haben. Die Fotografien thematisieren den wesentlichen Unterschied zwischen Abstraktion und Konkretisierung, genauer gesagt: Das Verhältnis von Fremdreferenz und Selbstreferenz. Sie zeigen das Zusammenbrechen des Fernsehbildes und damit das Zusammenbrechen der Referenz. Die "Leuchtpunktordnungen" beschreiben also eines der wesentlichen Merkmale der Konkreten Fotografie.

 

Ausführliche Informationen in dem Katalog-Buch: gute ausichten - junge deutsche fotografie 2010/2011

 

 

The "Luminant Point Arrays" show tube televisions in the moment they are swithed off. The television picture breaks down and creates a structure of light. The pictures refuse external reference and broach the issue of the difference between abstraction and concretion in photography. The breakdown of the television picture discribes the breakdown of the reference. The product is self-referential photography.


Further informations in the book: gute aussichten - new german photography 2010/2011